In Interview #4 unserer Interview-Serie stellen wir euch die Yoga-Lehrerin Jana Seidel aus Berlin vor. Ihr findet sie auch auf Instagram, Facebook und ihrer persönlichen Website. Wir haben das Interview auch ins Englische übersetzt. Please find the English version of the interview below.
Warum hast du angefangen Yoga zu praktizieren?
Ich habe durch eine Arbeitskollegin mit dem Yoga angefangen. Ich bin vorher schon regelmäßig zum Sport und in Fitnesskurse gegangen. Sie meinte, sie könne sich vorstellen, dass mir Yoga gefallen könnte.
Wie lange praktizierst du schon Yoga?
Seit etwa 4 Jahren
Was war deine größte Herausforderung und dein größter Erfolg in deiner eigenen Yoga-Praxis?
Ich fand Meditation immer sehr “herausfordernd”, da es mir unheimlich schwer fiel, in Stille zu gehen und mich nicht mit Bewegung oder Gedanken abzulenken. Drum würde ich auch den Moment,
als es nach knapp 2 Jahren zu einer wirklich tiefen Meditation kam, als meinen “größten Erfolg” bezeichnen. Wobei mir hier die Bezeichnung “Erfolg” nicht so ganz gefällt – ich verstehe Yoga immer als einen sehr persönlichen Weg, in dem es eben nicht um Erfolge, Leistung oder Wertung geht.
Welchen Einfluss hat Yoga auf dein Leben bisher gehabt?
Etwas dramatisch formuliert kann man sagen: Yoga hat mir das Leben gerettet. Yoga kam zu einer Zeit in mein Leben, als alles aus den Bahnen geriet und hat mich wieder zurück in die Spur geschickt. Ich habe mit Yoga nochmal “komplett neu angefangen” – meinen langjährigen Bürojob an den Nagel gehängt, mich auf die Reise der persönlichen Weiterentwicklung begeben und meine Berufung entdeckt. So wurde Yoga nicht nur ein vertrauensvoller Anker für mich selbst, ich habe durch Yoga auch erkannt, dass ich genau dieses Gefühl von Zuversicht, Ruhe und auch Kraft an andere weitergeben möchte.
Warum hast du dich entschieden, Yoga zu unterrichten?
Hätte ich Yoga schon viel früher entdeckt, wäre ich sicher damals nicht so tief gefallen und wäre in einigen Situationen in meinem Leben gelassener und vertrauensvoller gewesen. Mein Wunsch ist es, Menschen durch meinen Yogaunterricht und meine persönliche Geschichte zu berühren, sie zu stärken auf ihrem ganz persönlichen Weg und zu ermutigen, ihrem Herzen zu folgen. Ich möchte Yoga JEDEM zugänglich machen – ganz egal, welches Alter, ob er / sie sich für “spirituell” hält, besonders “fit” ist oder nicht.
Wie bist du Yogalehrerin geworden?
Eine Station meines Weges “zurück zu mir” war der Aufenthalt in einer Klinik für Tiefenpsychologie. Dort kam es dazu, dass andere Patienten mich baten, ihnen Yoga beizubringen, weil sie mich beim Yoga gesehen hatten. So unterrichtete ich meine allererste Yogastunde in der Klinik – und diese kam so gut an, dass ich dort regelmäßig Klassen unterrichtete und für mich selbst entschied: Das ist genau das, was ich machen möchte! Ich habe dann eine Ausbildung zur zertifizierten Yoga-Lehrerin gemacht (Yoga Alliance, 200 Stunden).
Welche Arten von Yoga unterrichtest du?
Am liebsten unterrichte ich dynamische Yoga Flows mit Fokus auf Alignment und Achtsamkeit dem eigenen Körper gegenüber. Meist laufen diese Klassen unter “Power Yoga” oder “Vinyasa Yoga”. Ich biete aber auch sehr gerne “entspanntere” Hatha Flows an. Was nie fehlt: ausreichend Zeit für Regeneration.
Was macht Yogalehrerin zu sein für dich lohnenswert?
Ich liebe den direkten Austausch mit meinen Schülern – zu sehen, dass das was man tut, einen positiven Effekt auf das Leben anderer hat, ist ein Geschenk. Keine Yogastunde gleicht der anderen und ich bin unendlich dankbar, mit jeder unterrichteten Stunde auch für mich selbst immer weiter zu lernen und gemeinsam mit meinen Schülern zu wachsen.
Was macht deine Yogastunden einzigartig?
Das musst du meine Schüler fragen 😉 Vermutlich aber, dass eben keine Yogastunde der anderen gleicht und ich immer sehr darauf bedacht bin, den Yogaunterricht an die Bedürfnisse meiner Schüler anzupassen. Ich liebe es, Tradition und Moderne auf humorvolle und zugleich einfühlsame Art zu verbinden, um einen Raum zu schaffen, in dem sich jeder wohlfühlen und zugleich auch weiterentwickeln kann: Fordern, aber nicht überfordern.
Wo unterrichtest du derzeit Yoga?
Ein neuer Kurs mit mir ist gerade gestartet. Donnerstags 18:15 Uhr, Panta Rhei, Chorinerstrasse 52, Berlin.
In Firmen oder auf Events, ich gebe Privatstunden und ich biete Yoga im Park an. Auf meinen Social Media Kanälen findet man alle meine Yogastunden & kann sich auch gerne jederzeit bei mir melden mit Ideen oder Anfragen.
Welche Ratschläge würdest du jemandem geben, der mit Yoga anfangen möchte?
Lass dich nicht abschrecken und wenn du nach der ersten Yogastunde denkst “Yoga ist nichts für mich” – geh nochmal hin, probiere einen anderen Yogalehrer*in oder eine andere Yogarichtung aus. Bei mir hat es auch erst nach der 3. Yogastunde und einem anderen Yogalehrer “Klick” gemacht und ich bin unendlich dankbar, dass ich nicht nach der ersten Stunde aufgegeben habe. Es gibt für jeden das Passende – es lohnt sich, Verschiedenes auszuprobieren.
English Version
Why did you start practicing yoga?
I started yoga through a colleague. I’ve been to sports and fitness classes regularly before. She said she could imagine that I liked yoga.
How long have you practiced yoga?
For about 4 years
What was your biggest challenge and your biggest achievement in your own yoga practice?
I always found meditation „challenging“ because it was incredibly hard for me to go into silence and not distract myself with movement or thought. That’s why I would be the moment when it came to a really deep meditation after almost 2 years, as my „greatest success“ call. Although I do not really like the term „success“ here, I always regard yoga as a very personal way, which is not about success, achievement or evaluation.
What influence has yoga had on your life so far?
To put it in a somewhat dramatic way, yoga has saved my life. Yoga came into my life at a time when everything went off track and sent me back on track. With yoga, I have „completely restarted“ – hanged my long-term office job, embarked on the journey of personal development and discovered my vocation. Yoga was not only a trusting anchor for myself, I also realized through yoga that I would like to pass on exactly this feeling of confidence, calm and also strength to others.
Why did you decide to teach yoga?
Had I discovered yoga much earlier, I certainly would not have fallen so low then and in some situations in my life would have been more relaxed and confident. My desire is to touch people through my yoga class and personal story, to empower them in their own personal way and to encourage them to follow their hearts. I want to make yoga accessible to EVERYONE – no matter what age, whether he / she considers himself „spiritual“ or „fit“ or not.
How did you become a yoga teacher?
One stop on my way back to me was to stay in a clinic for depth psychology. There, other patients asked me to teach them yoga because they saw me doing yoga. So I taught my very first yoga class at the clinic – and it was so well received that I regularly taught classes there and decided for myself: That’s exactly what I want to do! I then did a certified yoga teacher training (Yoga Alliance, 200 hours).
What types of yoga do you teach?
I like to teach dynamic yoga flows with a focus on alignment and mindfulness to the own body. Mostly these classes are under „Power Yoga“ or „Vinyasa Yoga“. But I also like to offer „relaxed“ Hatha Flows. What is never missing: enough time for regeneration.
What makes yoga teacher worthwhile for you?
I love the direct exchange with my students – seeing that what you do has a positive effect on the lives of others is a gift. No yoga class is like the other, and I am immensely grateful to continue to learn for myself with each lesson taught and to grow with my students.
What makes your yoga classes unique?
That’s what you have to ask my students 😉 But probably that just no other yoga class is like the other and I’m always very anxious to adapt the yoga class to the needs of my students. I love to combine tradition and modernity in a humorous and at the same time sensitive way in order to create a space in which everyone can feel comfortable and at the same time develop further: demanding, but not overburdening.
Where do you currently teach yoga?
A new course has just started with me. Thursdays 6:15 pm, Panta Rhei, Chorinerstrasse 52, Berlin.
In companies or on events, I give private lessons and I offer yoga in the park. On my social media channels you can find all my yoga classes & can also feel free to contact me anytime with any ideas or requests.
What advice would you give to someone who wants to start yoga?
Do not be put off and if you think after the first yoga class, „Yoga is not for me“ – go again, try another yoga teacher * in or another yoga direction. For me, it was only after the third yoga class and another yoga teacher „click“ and I am eternally grateful that I did not give up after the first hour. There is something for everyone – it’s worth trying out different things.